ilberts Brücke

ie Pforten dieser Gilde stehen demjenigen offen, der sich selbst Handwerker nennt. Sei es nun ein Techniker, Erfinder, Schmied, Schneider oder Schreiner. Das Gebäude der Handwerker ist eines der stabilsten und schönsten in der ganzen Bastion und wird rund um die Uhr von Wächtern bewacht. Derzeitiges Oberhaupt ist der Handwerker Gilbert, der auch der Gründervater ist. Unter ihm existieren 5 weitere Ränge.

Hierarchie der Brücke:
Lehrling
Geselle
Meister
Großmeister
Zunftmeister

Aufnahmeprüfung:
Erschaffung eines Gegenstandes (je spektakulärer desto höher die Einstufung)

Beschreibung des Gebäudes:
Das Gildenhaus von Gilberts Brücke ist in der Tat, wie man erwarten darf, eines der prächtigsten in der Bastion.
Viele Handwerker haben unzählige Stunden damit verbracht, es herzurichten, zu restaurieren, zu verändern und auszubauen. Das ist auch einer der Gründe, warum man des öfteren Umgestaltungen an der Außenfassade sieht. Ständig wird ein Giebel neu hergerichtet oder eine Außenwand umgestaltet.
In der Bastion geht daher auch der Witz um, dass das Gildenhaus mehr einem Formwandler, denn einem Haus gleicht. Zum Glück bleibt es immer an einem Ort, weswegen die Suche sich relativ einfach gestaltet, die meiste Zeit jedenfalls.

Äußerlich ist das Gebäude mit vier Stockwerken versehen, zwei Keller unter dem Haus dienen als Lager für die diversen Materialien. Derzeitig ist die Außenfassade an einer Seite mit Säulenmonumenten bis unters Dach verziert, die sich um die Fenster anordnen. Die Seite gegenüber vom Eingang trägt eine große Malerei jener Brücke, von der die Gilde ihren Namen hat. Dieses Bild ist auch das Einzige, was sich am wenigsten am Gebäude verändert und meist nur farblich aufgefrischt wird.
Die Vorderseite schmücken zwei riesige Steinbäume, die aus zwei Monolithen gehauen wurden und deren Äste und Zweige ein tragendes Fundament für das Vordach darstellen sollen und daher entsprechend sich über den Eingang spannen.
Das Tor der Halle ist meist weit geöffnet, doch wenn es einmal wegen schlechtem Wetter oder einfach nur wegen dem Einbruch der Nacht geschlossen wird, bedeutet dies nicht, dass den Bewohnern der Bastion jeglicher Zugang verweigert wird. Im Tor der Gilde ist eine Tür eingelassen, die, wenn sie geschlossen ist, von außen nicht zu erkennen ist. Nur eine aus Metall gefertigte Tafel läst vermuten, wo die Tür zu finden ist. Die Tafel ist in Form eines Richtungspfeils gehalten und trägt die Aufschrift „Bitte hier ziehen.“
Der Pfeil deutet auf eine, an der Wand neben dem Tor befestigte Figur aus Messing, die einen stämmigen Draug darstellt, welcher mit sichtlicher Anstrengung einen draugfaustgroßen Ring hält. Zieht man an diesem Ring, erklingt im Inneren der Eingangshalle ein Glockenspiel, dessen Melodie fast wöchentlich von den Glockengießern geändert werden.

Die Eingangshalle an sich beherbergt eines der genialsten Werke von Gilberts Brücke.
An sonnigen Tagen kaum zu sehen, ist im Boden eine Reihe feinen Rillen eingearbeitet, die für den aufmerksamen Betrachter wie ein schönes, wenn auch funktionsloses Muster aussehen. Erst an regnerischen Tagen zeigt sich die kreative Genialität hinter dem scheinbaren Muster. Die Rillen sind so fein gearbeitet, das sie unachtsame Personen nicht zum Stolpern bringen, sind aber immer noch breit genug, um das Wasser, das von Besuchern hereingetragen wurde, zu einem in der Mitte des Raumes gelegenen Abfluss zu kanalisieren, und somit lästiges Aufwischen von Pfützen zu vermeiden.
Diese Vorrichtung ist nicht nur wegen ihrer genialen Natur berühmt, sondern auch, weil sie von der unpassensten Person in der ganzen Gilde erdacht wurde.
Der alte Schreiber Teigol hatte vor vielen Jahren seine Lehre bei Gilberts Brücke abbrechen müssen, da die Meister ihn für völlig untalentiert und unkreativ hielten. Seine Arbeiten waren immer sehr grob gehalten, er hatte nie sonderlich großen Erfindungsreichtum bewiesen und seine Stimmung was die meiste Zeit auf einem Punkt, den normale Personen wohl nur erreichen, wenn sie ein paar Jahre mit graben verbrachten. Da er aber trotz allem ein sehr pflichtbewusster und ordentlicher Naray war, gaben ihm die Meister eine Arbeitsstelle als Schreiber in der Eingangshalle der Gilde. Zu dieser Zeit war das Rillensystem noch nicht da gewesen, und so musste Teigol an regnerischen Tagen immer, unter lauten Flüchen, den Boden wischen, wenn jemand aus dem Regen die Gilde betrat. Sowohl die Meister als auch die Lehrlinge waren sehr irritiert, als sie die Flucharien, an die sie sich schon gewöhnt hatten plötzlich ausblieben. Erst einige Tage später fiel Meister Ariash Seside, der völlig überwältigt war, die Rillen im Boden auf.
Tagelang befragte er sowohl die Meister als auch die Lehrlinge der Gilde, wer für dieses Meisterstück verantwortlich war, wurde aber nicht fündig. Die einzige Erklärung, die blieb, war das Teigol doch mehr Talent hatte, als sie angenommen hatten.
Als Ariash Teigol nach dem Rillensystem befragte, leugnete dieser mit einer für ihn ungewohnt guten Laune.
Seit diesem Tag gehen einige Gerüchte um, warum Teigol nicht die Wahrheit sagte. Einige Lehrlinge behaupten, er habe einfach zu viel Spaß daran, Besucher mit einer unfreundlichen Art zu reizen und wolle daher nicht riskieren, seinen „Ruf“ zu verlieren. Andere sagen, er würde hinter seinem Schreibtisch dunkle Pläne schmieden und müsste daher unauffällig bleiben.

Im Innern haben die verschiedenen Meister der Gilde ihre eigene Kreativität auf ihre Bereiche ausleben können. So hat Meister Ariash Seside eine Tür, die dem Eingang nachempfunden ist, einen großen Baum auf der Holztür, dessen Zweige sich bis auf den umgebenden Rahmen ausstrecken und über die weiteren Wände fortlaufen.
Andere haben etwa eine Wasserwand (aus Holz) errichtet, die fast lebensecht wirkt, aufgrund der sehr natürlichen Farbgebung.
Während die verschiedenen Bereiche nur von den Meistern gestaltet werden, gibt es doch auch noch einen Bereich, der nur für die Lehrlinge gedacht ist - das Treppenhaus. In einem inzwischen jeden Monat stattfindenden Wettstreit gestalten die Lehrlinge der Gilde die einzelnen Stufen der Treppe. Dabei werden beschädigte, oder abgenutzt Stufen durch neue ersetzt. Dieser Wettstreit dient zwar im erster Linie zur Kreativitätsentfaltung, bringt aber den Lehrlingen mit den besten Ergebnissen auch das Ansehen der Meister.

In der Gilde selbst sollte man auch vorsichtig vorangehen, denn manche Lehrlinge der Maler- und Schreineruntergilden erlauben sich hin und wieder einen Spaß und malen einfache Wände mit entsprechenden Motiven an, die wie Gänge wirken, in die man eintreten kann, oder bauen Türen mitten an die Wand, die zu heftigen Nasenschmerzen führen kann, wenn man zu schnell eintreten will. Zwar wird das Treiben offiziell nicht gebilligt von den Meistern, jedoch bei guten Arbeiten inoffiziell geduldet, wenn es dem Fortschritt des Lernens dient. Hin und wieder ist daher auch schon ein richtiger Wettstreit unter den Schülern entstanden.

letzte Aktualisierung 07.12.2008 - 1156. Aufrufe